Weil Gleichberechtigung uns alle angeht: ein Brief zum Weltfrauentag

Feministischer Kampftag. Weltfrauentag. Ein Tag, um die Gleichberechtigung von Frauen in den Fokus zu stellen.
Groß, klein, laut, leise – egal, wie die alltäglichen Kämpfe aussehen, dieser Text ist für all die Frauen, die nicht aufhören, für Gleichberechtigung zu kämpfen. Ich weiß, ihr seid müde. Das sind wir alle. Aber Aufgeben war noch nie eine Option.

Das hier geht raus an all die Freundinnen, die uns in unserem Herzschmerz begleiten; an all die Großmütter und Ur-Großmütter vor uns, die den Weg geebnet haben; an Frauen, die für unser alle Rechte kämpfen; an all die, die uns Mut zusprechen und uns unterstützen.

Das geht an unsere Mütter, die uns nach bestem Wissen und Gewissen für die Welt da draußen wappnen, an unsere Schwestern, die uns selbst im größten Streit den Rücken freihalten.

Das geht an die Frauen, die uns ihre Hand reichen.
Die uns immer wieder zeigen, wie wir unsere Stimme nutzen können, weil sie vorausgehen und dasselbe tun. An die Frauen, die sich nicht beugen, die weiterkämpfen, um gehört zu werden.

An die Frauen, die blind in uns und unsere Talente vertrauen; die uns Türen öffnen, damit unsere Stimmen sich multiplizieren.

An die unzähligen Frauen, denen wir auf der Clubtoilette begegnen, die uns mit Tampons, Puder und gebrochenen Herzen aushelfen und unser rückenfreies Top fixieren.

Das geht an die Freundinnen, für die bedingungslose Unterstützung immer größer war als der Spruch „bei Geld hört die Freundschaft auf“.
An diejenigen, die mich seit 27 Jahren begleiten und an die, mit denen ich im Studium zusammen geweint, gelernt und gefeiert habe.
An die Arbeitskollegin, die mir in jeder Schwierigkeit die Hand reicht, obwohl wir uns nicht mögen. Weil sie verstanden hat, dass wir mehr davon haben, uns gegenseitig die Hand zu reichen, statt die Ellenbogen auszufahren.

An die Freundin, die ich nur einmal im Jahr sehe, die mich trotzdem auffängt, wenn das Leben mir den Kick in die Kniekehlen gibt.

Frauen in einer Welt, die hart daran arbeitet, uns kleinzuhalten

An die Frauen, die wie Engel im richtigen Moment aus dem Nichts erscheinen, Berge versetzen und so tun, als würde es ihnen nichts ausmachen. 
An all die, die Kämpfe kämpfen, von denen wir an der Oberfläche gar nichts mitbekommen. Im Job, auf der Straße, in der Politik; die sich immer wieder aufs Neue mit patriarchalen Strukturen auseinandersetzen.
An alle, die Tag für Tag die kleinen Kämpfe kämpfen, im Haushalt, in Diskussionen, in ihren Instagram-DMs.

An all die, die für gleichberechtigte und angemessene Löhne kämpfen. 
Die, die dem Patriachat auf der Führungsetage in den Hintern tritt.
Die, die auf ihre Rolle als Frau zum Kinderkriegen reduziert wird.
Die von den Männern am Konferenztisch nur als hübsches Accessoire gesehen wird. Die, die ständig unterschätzt wird.
All die, die kämpfen, bis auch die Letzte von uns in ihrem Wesen wertgeschätzt ist.

An all die, die ihre Stimme nutzen, die sich in die Mitte stellen und den Hass abkriegen und die Gewalt, und trotzdem nicht verstummen. 
An all die, die uns die Hand reichen und mit sich ziehen, wenn wir keine Kraft mehr haben. 

An all die, die aushalten.
An all die Hausfrauen, Mütter, Unternehmerinnen, Schwestern, Cousinen, Freundinnen und Feindinnen. Ohne euch wäre alles nichts.

Lasst uns schreien, tanzen, singen, so laut, bis jede einzelne von uns ihren Platz in der Gesellschaft hat. Lasst uns Geschichten von einer Welt erzählen, in der jede ihren Platz hat. Malen wir jegliche Missstände der Gesellschaft in den buntesten Neonfarben an, damit ab sofort niemand mehr über Ungleichheiten hinwegsehen kann.

Sie sind wir und wir sind sie, jede von uns.
Jede einzelne von uns kämpft, auf ihre ganz eigene Art, und am Ende profitieren wir alle davon. Wir kämpfen zusammen,
Wir tun es für uns, und wir tun es für alle anderen.
Lasst uns weiter zusammenrücken, uns stützen und beglückwünschen – dazu, Frau zu sein in einer Welt, die so hart daran arbeitet, Frauen wie uns kleinzuhalten.

Lasst uns schreien, tanzen, singen, so laut, bis jede einzelne von uns ihren Platz in der Gesellschaft hat. Lasst uns Geschichten von einer Welt erzählen, in der jede ihren Platz hat. Lasst uns jegliche Missstände in der Gesellschaft in den buntesten Farben anmalen, damit niemand, wirklich niemand mehr wegsehen kann.

Stützen wir einander, heute und jeden weiteren Tag, damit wir diese Welt gemeinsam besser machen.

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